Achtung Hausbau

So langsam erwacht unsere Baustelle aus dem Winterschlaf. Um uns herum steht noch immer ein Gerüst. Das Dach ist noch immer so, wie es im Sommer angefangen wurde. Die Fassade wartet darauf, dass es weitergehen kann. Wir blicken zurück auf eine lange Bauzeit und können uns noch immer wundern. Ein kleiner Schnelldurchlauf.

Start frei ins neue Jahr 2013 und somit in eine neue Bausaison. Die Außenarbeiten konnten leider weder im Sommer noch im Herbst zu Ende gebracht werden. Aus welchen Gründen auch immer. Auf jammern, betteln, flehen und schimpfen erfolgte im Herbst 2012 eine recht seltsame Mail unserer Baufirma, sie hätten noch sehr viel Zeit bis zur Fertigstellung. Bis 15.Dezember 2012, bzw. 15. März 2013. Nun, gut! Wie auch immer wir an unsere Fertigstellungstermine gekommen sind. Wir wissen es nicht. Beide Termine sind durch. Das ist mal Fakt!

Wir starten ins neue Jahr mit einem grandiosen Blick auf einen übervollen Container. Der seit Oktober so vor unserer Tür steht. Viele Mails an und Baufirma mit der Bitte um Abtransport wurden nicht erhört. Nach einem Blick in den Werkvertrag, worin steht, dass dies zu den Pflichten der Baufirma gehört, nochmals ein paar Schreiben hinterher. Weiterhin ohne Erfolg.

Immerhin erhalten wir im Januar einen Anruf vom Bauleiter, dass er die Innentüren einbauen wird. Wir freuen uns und sprechen bei der Gelegenheit zum wiederholten Male die defekte Türkassette vom Türen- und Fensterbauer Alexander Morasch an. Fehlanzeige, aber immerhin sind die Innentüren endlich korrekt im Haus eingebaut. Unsere Baufirma versteht den eigenen Lieferanten nicht mehr. So schwer kann es doch nicht sein dieses defekte Teil auszutauschen.

Wir unterhalten uns mit der Chefetage unserer Hausbaufirma und erfahren, dass wir wohl sehr zynisch in unseren Blog schreiben. Wir freuen uns über das Kompliment und sprechen den Container vor dem Haus an. Nichts passiert. Uns kommt die Idee einen Artikel über die Anzeige von Baumängeln zu schreiben. Diesmal nicht zynisch geschrieben. Zwischendurch schreiben wir eine weitere Mail an unsere Hausbaufirma wegen dem Container. Man wolle sich darum kümmern. Nichts passiert.

Seit dem Herbst beschäftigen wir uns mit der Frage, ob uns der Hausbau überhaupt noch Freude macht. Selbst an unserem Baublog beginnen wir zu zweifeln. Ein Blick auf unsere steigenden Besucherzahlen bestärkt uns dann doch weiter zu machen. Wir wollen den Blog ausbauen, fangen an, nach weiteren Themen zu suchen, recherchieren, schreiben Artikel und stellen auch diese Online. Besucherzahlen steigen weiter, wir freuen uns.

Innen gehen die Arbeiten durch uns weiter. Wir pinseln den nachträglichen Fliesenarbeiten hinterher. Wozu sollte der Fliesenleger auch aufpassen, dass er bereits gestrichene Wände so lässt, wie sie sind. Eine weitere Anfrage bei MH Hausbau wegen dem Container. Man kümmert sich. Fragt sich nur wann. Wir schreiben weiter zynisch und stellen fest: Nichts passiert! Container steht noch immer vor der Tür. Aber die Türkassette wird endlich getauscht. Nicht vom Türen- und Fensterbauer. Nein, dafür aber durch unseren Bauleiter. Der kümmert sich!

Ein Techniker von Nibe nimmt endlich unsere Heizung korrekt in Betrieb. Bisher stand die Anlage auf Werkseinstellungen, brummte wie wild und erzeugte Temperatur im Saunabereich. Wir melden MH Hausbau, das der Techniker die Heizung nun richtig eingestellt hat und fragen wieder nach dem Container. Man kümmert sich! Nichts passiert!

Der Blower-Door-Test (eine Methode um die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle zu prüfen) wird bei uns durchgeführt und verläuft erwartungsgemäß gut ab. Alle freuen sich, wir haben es erwartet. Sorry, bei dem Baupreis! Endlich verschwindet der Container vor dem Haus. Man kümmerte sich nach fast vier Monaten! Der restliche Müll drum herum bleibt aber zurück. Sind gespannt, wie man sich darum kümmert!

Scheinbar hat unser Fliesenleger sein Gewerk mängelfrei an uns übergeben. Zumindest bekommen wir (warum auch immer wir, da Auftraggeber unsere Baufirma lt. Werkvertrag ist) nun die Rechnung. Da kann selbst MH Hausbau nur noch verwundert mit dem Kopf schütteln. Wir geben die Zahlungsaufforderung, nebst Androhung weiterer Schritte, dorthin wo sie hingehört – zu MH Hausbau – und kommen auf die Idee einen Artikel über Werkverträge zu schreiben. Vielleicht eine gute Hilfestellung für die Fliesenfirma.

In seiner Rechnung wird uns sogar der Nachkauf der von uns persönlich gekauften Fliesen, die falsch angebracht und wieder abgerissen werden mussten, mit aufgeführt. Wir sollen unsere Fliesen nun doppelt bezahlen. Häh? Verstehen wir nicht, aber egal. Wir überlegen einen Artikel zu diesem Thema zu schreiben. Die Fliesenarbeiten sind darüber hinaus noch nicht mal mängelfrei beendet worden. Haben wir angezeigt, scheint die Fliesenfirma nicht zu interessieren.

Wir warten auf besseres Wetter, damit endlich die Fassade und das Dach fertig gestellt werden können. Obwohl man im Sommer und Herbst viel Zeit dazu hatte. Darüber haben wir oft berichtet. Hier ein Beispiel. Der letzte Fertigstellungstermin am 16.03. ist nun auch durch und noch immer steht das Gerüst um uns herum. Wir beschließen unseren Zynismus zu erhalten.

Mail an unsere Baufirma, das nun auch dieser Termin vorbei ist. Im Anhang schicken wir die damals von dort an uns gesendete, recht arrogante Antwort, womit man uns ganz deutlich sagte, wie viel Zeit sie noch hätten. Die ist ja nun leider rum. In unserem Jammern, Betteln, Flehen und Schimpfen von damals fühlen wir uns heute bestätigt. Hätte man die Arbeiten zügig durchgeführt, wären wir fertig! Auch das ist nun mal Fakt! Scheint aber auch niemanden wirklich zu interessieren.

Denn, was kommt von dort zurück? Nein, keine Worte des Bedauerns. Auch nicht, das es ihnen peinlich ist, nun auch den letzten Fertigstellungstermin vergeigt zu haben. Kein Wort über die grandiose Architektenleistung und der teilweise unterirdischen Leistung mancher Handwerker (siehe Bilder) während der Bauphase.

Eine Rechnung kommt! Zu nicht abgeschlossene Fliesenarbeiten, unfertigen und mit Mängeln versehenen Gewerken an Dach, Dämmung, Fassade, Innenputz usw.! Das muss man auch können!

Schaut man sich die Innenaufnahmen oben an und hält sich dabei strickt vor Augen das wir über einen Neubau sprechen, kann man als Bauherr eigentlich nur noch mit dem Kopf schütteln, wenn man den Briefkasten öffnet und auf eine Zahlungsaufforderung blickt. Bei offenen Abschlagszahlungen, die weit unter den noch immer unfertigen und mängelbehafteten Gewerken liegt. Das muss man wirklich können!

Und es geht vielleicht bald weiter…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert