Ein turbulentes Wochenende mit Nachschichten am Bau liegt hinter uns. Mit nur zwei Entfeuchtern und einem Handbautrockner auf drei verfügbaren Steckdosen sind wir durch unser Haus gewandert, um der Feuchtigkeit den Kampf anzusagen. Freitagabend räumte unsere Firma für den Außenputz plötzlich ihr Werkzeug ein und verließ unsere Baustelle.

Wie an jedem Abend führte uns der Weg in unser provisorisches Heim zunächst am Bau vorbei. Zum einen mussten wir uns um die Auffangbehälter der Entfeuchter kümmern. Zum anderen konnten wir bereits die neu angebrachten Fliesen an den Wänden betrachten. Irgendwie noch immer nicht so, wie es von uns gedacht war. Gut, im Dunkeln wollten wir keine großen Entscheidungen dazu treffen.

Als wir bereits auf dem Weg nach Hause waren, fuhr unser Verputzer (der sich auch um die WVDS Dämmung und Außenputz kümmert), mit seinem Wagen vor.

Subunternehmer räumt die Baustelle

Da wir während unsere Bauphase so ziemlich alles durchgemacht haben, was man so mitnehmen kann, auch noch gerne dieses. Unsere Außenputzfirma, Turan Özdemir, läuft ins Haus, packt sein Werkzeug und will schon verschwinden. Eigentlich sollten die Arbeiten am Außenputz in den nächsten Tagen weitergeführt werden. Dazu wurde bereits das Gerüst vorne erweitert. Nun das! Auf unsere Nachfrage, wann er denn gedenkt weiterzumachen, erhielten wir nur ein Schulterzucken. Er fährt zu Baustellen, auf denen er auch bezahlt wird. So, so!

Die Firma für den Außenputz hat auch unseren Innenputz aufgetragen. Wir haben darüber berichtet, dass dort ein paar Mängel gefunden und teilweise Arbeiten nicht vollständig erledigt wurden. Trotz dieser Fehler wurde das Gewerk von uns in voller Höhe auf das Treuhandkonto der Baufirma gezahlt. Da die Mängel nun mal vorhanden waren (stellenweise sogar noch sind) und persönlich durch die Chefetage unserer Baufirma begutachtet wurde, hat man von dort aus die Arbeit nicht vollständig bezahlt. Richtig so! Dafür ist dieses Konto gedacht und die Zahlung wurde nicht in voller Höhe überwiesen. Korrektes Verfahren von unserer Baufirma!

Tipp -> Es darf natürlich nicht sein, dass andere Gewerke auf ihr Geld warten müssen, obwohl gut gearbeitet wurde. Da muss unsere Baufirma auch klar differenzieren.

Leider sind wir nun in Temperaturbereichen angekommen, in denen die Außenputzfirma schlicht und ergreifend die besseren Karten in der Hand hält. Somit hat unsere Baufirma nun doch die Zahlung angewiesen. Allerdings wurde uns versprochen, dass sich am Dienstag (13.11.2012) ein Vertreter der Chefetage von unserer Baufirma mit dem Subunternehmer auf der Baustelle treffen wird. Dabei soll nochmals auf die Mängel hingewiesen und für die Durchführung von Dämmung und Außenputz gesorgt werden. Man kümmert sich!

Kampf gegen eindringende Feuchtigkeit

Das Thema der fehlenden Dämmung und Außenputz zieht leider noch weitere Nachteile hinter sich her. Durch die verursachten Verzögerungen des Subunternehmers am Außenputz gehen auch die Arbeiten am Dach nicht weiter. Dort müssen dringend die Abdichtungen gemacht werden. Unser Speicher ist komplett offen und im Haus fehlt die Ausschubtreppe zum Dachboden. Dazu läuft im Haus das Trockenprogramm für den Estrich. Die Feuchtigkeit aus dem Boden und dem Rest aus den Wänden wandert somit unkontrolliert durch das Haus und wird wie in einem Kamin durch die offene Luke zum Dachboden nach oben gezogen.

Diese birgt eine Gefahr von bauphysikalischen Problemen. Die Feuchtigkeit sammelt sich zudem noch in den Zimmerecken, in denen weniger Luftzug herrscht und setzt sich schlussendlich an den Dachsparren und -balken ab. Warme Luft aus dem Haus trifft auf die kalten Sparren und Decken und erzeugt Feuchtigkeit die in Holz, Putz und Beton eindringt. Gefahr von Stockflecken bis zum Schimmel. Am Wochenende haben wir eine Restfeuchtigkeit von 80 % gemessen. Zuviel! Dies muss dringend auf mindestens 50% reduziert werden.

Damit wir keine Feuchtigkeitsprobleme bekommen, haben wir Tag und Nacht auf unserer Baustelle verbracht und für die Entfeuchtung gesorgt. Unsere Baufirma hat uns dazu freundlicherweise zwei Bautrockner, wovon einer defekt war und einen Entfeuchter hingestellt. Für den Betrieb durften wir natürlich selbst sorgen, wovon wir bis dahin natürlich keine Ahnung hatten. Wo und wie lange soll so ein Gerät stehen? Wie lange braucht der kleine Auffangbehälter, bis er voll gelaufen ist? Wir haben uns dann alle 2 Stunden (in der Nacht) den Wecker gestellt und sind zur Baustelle. Behälter leeren und die Geräte im Raum drehen. Keine Ahnung, ob das alles so richtig war. Es scheint aber nicht geschadet zu haben. Am nächsten Tag ging es natürlich ganz normal zur Arbeit.

Ach, so. Damit wir die Geräte überhaupt in Betrieb nehmen konnten, wurden uns jeweils eine Steckdose in EG und OG aufgeschaltet. Mit Kabeltrommel, an denen zwei Stromfresser hingen, sind wir dann von Raum zu Raum.

Experten aus der Bauphysik raten hier den Bereich warm von kalt zu trennen. Da wir noch keine Ausschubtreppe haben, konnten wir uns mit dem vorhandenen Dämmmaterial aushelfen. Die offene Luke zum Dachboden haben wir provisorisch geschlossen und die Entfeuchter eingeschaltet. Dazwischen wurden in stündlichen Abständen für ca. 10 Minuten alle Fenster zum Querlüften aufgerissen. Außer in den Nachtstunden, damit wir die feuchte Nachtluft nicht zusätzlich ins Haus ziehen.

Es hängt also alles an Dämmung und Außenputz. Warum die Firma dort nicht zügig weitermacht ist zum Teil verständlich. Kein Geld, keine Arbeit! Allerdings, und hier hat unsere Baufirma korrekt gehandelt! Für unvollständige und fehlerhafte Arbeit gibt es auch kein Geld. Schade nur, dass das Gewerk Putz gerade am längeren Hebel sitzt.

Unsere Fliesen

Ja, es beschäftig uns schon lange und es hört einfach nicht auf. Nicht nur, dass wir uns Wochenlang wie verrückt überlegt haben, welches Konzept wir verfolgen wollen. Nein! Auch nachdem wir das endlich hinter uns gebracht, die Fliesen bestellt, abgeholt und persönlich ins Haus geschleppt haben. Es läuft uns noch immer buchstäblich hinterher. Unsere Wandfliesen.

Wir hatten in der Kw. 43 einen Termin mit einem möglichen Fliesenleger auf unserer Baustelle. Dort wollte man sich von uns aber nicht anhören, wie diese an die Wand sollen. Zunächst möchte man nur einen Überblick haben, damit sie ein Angebot abgeben können. Wenn unsere Baufirma das Angebot akzeptiert, dann gibt es ein weiteres Treffen, in dem wir über die Anbringung der Fliesen sprechen. Wir haben im letzten Bericht darübergeschrieben und geschimpft. Treffen gab es nicht mehr, gefliest wurde dennoch.

Nachdem wir uns nun von dem Schock, eine 85,- € teure Fliese zerschnitten an der Wand zu sehen erholt haben, müssen wir allerdings noch folgendes erwähnen: Unser Baufirma hat die zerschnittenen Fliesen ohne zu murren sofort nachbestellt und die restlichen werden noch in dieser Woche geliefert und können dann an die Wand. Ein Teil davon ist eingetroffen und wurde bereits verarbeitet.