Zwischenfazit nach 29 Wochen basteln

Heute ziehen wir nach 29 Wochen, gemessen ab dem ersten Versuch eine Baugenehmigung zu erhalten, ein Zwischenfazit. In diesem Blogbeitrag berichten wir über unsere Erfahrungen, die wir bisher mit unserem Bauträger und den durchführenden Firmen machen konnten. Unsere Meilensteine vom ersten Bauantrag bis zur Fertigstellung zweier Etagen ohne Dach nach 74 Tagen!? Gerne würden wir über den Verlauf der Arbeiten an unserem Haus schreiben, nur macht man uns hier laufend einen Strich durch die Rechnung.

Welcher Bauträger ist der Richtige für uns? Mit dieser Frage sind wir im letzten Sommer auf eine Reise durch die Welt der Bauträger gestartet. Im Winter 2011 fiel die Entscheidung auf das für uns vermeintlich richtige Unternehmen. Die warmen Worte des Vertriebsleiters haben wir noch heute in den Ohren. “Machen Sie sich keine Sorgen. Ich bleibe immer im Geschehen und biete Ihnen meine Hilfe an, wenn es klemmt.”

Geklemmt hat es oft, geholfen wurde nicht viel. Zumindest nicht so, dass eine Besserung eingetreten wäre.

Wir wollen hier nicht nochmals die gesamte Litanei herunterspulen und die einzelnen Phasen von den gescheiterten Versuchen unserer Architektin eine Baugenehmigung zu erhalten durchkauen. In vorherigen Beiträgen haben wir lange und ausführlich darüber gesprochen. Auch die vielen nicht eingehaltenen Versprechungen müssen nicht nochmals erwähnt werden.

Markant ist dennoch nochmals auf die Bauzeit zurückzukommen. 74 Tage für zwei lächerliche Etagen sollen nicht unerwähnt bleiben.

  • Nach über drei Monaten am Bauantrag basteln, fuhr am 21. Mai endlich ein Bagger auf unser Grundstück.
  • Die Bodenplatte folgte am 19. Juni.
  • Beginn der Rohbauarbeiten am 22. Juni, welche zunächst am 09. Juli mit der Fertigstellung und gießen der ersten Zwischendecke im Erdgeschoss abrupt endete. Nach 21 Tagen für eine normale Etage mit Standardmaßen. Nach dieser anstrengenden Tätigkeit gingen, außer uns, erst einmal alle in Urlaub. Gute Reise!
  • Nachdem lange Zeit nichts mehr weiterging und wir mehrere Schreiben an unsere Baufirma verschickten, wurden die Arbeiten am 23. Juli an der nächsten Etage aufgenommen. Diesmal mit einem anderen Rohbautrupp, dessen Firmennamen wir leider nicht kennen.
  • Fertiggestellung der oberen Etage mit Abschluss der Decke am 06. August. Das war schnell! Im Verhältnis gesehen.

Seit dem 10. August wird uns der Dachstuhl versprochen, der bis gestern noch nicht bei uns angekommen ist. Trotz einem positiven Treffen mit einem der Geschäftsführer unserer Baufirma sowie vielen warmen Worten geht es wieder einmal nicht weiter. Unser Haus hängt im Rohbau mit Gerüst und Fertigstellung beider Etagen, inkl. Zwischendecken, ohne Dachstuhl fest. Weiterhin warten wir noch immer auf unsere Bemusterung der Fenster, Türen, Fliesen, Bäder usw. usw.

Welcher Bauträger ist der Richtige? Im Dezember letzten Jahres sah die Beantwortung dieser Frage mehr als positiv aus. Mit dem Slogan “Wer rechnet baut mit uns”, umwirbt die Baufirma aus Wildeshausen ihre Interessenten. Den Grundgehalt des Slogans können wir nicht bestreiten. Allerdings gibt es weitaus mehrere Baufirmen die mit guten Preisen aufwarten können. Im Werkvertrag wird eine Bauzeit von 6 Monaten garantiert. Allerdings ab Bodenplatte. Dumm gelaufen für uns, da kein zugesicherter Starttermin vereinbart wurde. Großer Fehler! Unsere damals extra zweieinhalb Monate zusätzlich eingeplante Planungszeit, wurde von einer unfähigen Architektin völlig aufgebraucht und überschritten. Hinzu kommt eine völlig schleppende Bauphase. Durch dieses Zusammenspiel ist unser gesamter Finanzierungs-, sowie Umzugsplan durcheinander geraten und letzterer nicht mehr einzuhalten. Auch wenn uns die Baufirma laufend das Blaue vom Himmel verspricht. Bis Ende Oktober baut uns das Haus in diesem Tempo keiner zu Ende.

Der Dachstuhl wird heute endlich gerichtet, danach soll zeitnah die Eindeckung des Daches erfolgen. Wir sind mal wieder gespannt, wie dieser Termin eingehalten wird. Auf die Versprechungen können wir leider nicht mehr zählen. Unsere aktuelle Planung wird nicht der Umzug aus der verkauften Wohnung in unser Haus sein, sondern zunächst eine Zwischenlösung zu finden.

Wer mit “Wer rechnet baut mit uns” baut, hat sicher einen guten Baupreis, aber keinerlei Planungssicherheiten. Die evtl. eingesparten Gelder anderen Baufirmen gegenüber werden schnell durch Notlösungen und höhere Umzugs, sowie Mietkosten aufgefressen. Allem und jedem muss hinterhergelaufen werden, da keine der Absprachen eintreffen. Natürlich ist uns durchaus bewusst, dass Menschen ein Haus bauen und immer wieder Fehler entstehen können. Leider stimmt hier das Verhältnis zwischen Fehlertoleranz und Zusagen überhaupt nicht mehr!

Hausbau ist und bleibt Vertrauenssache! Wir wünschen allen Bauherren eine gute Zeit und vor allem extra starke Nerven!

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