Rohbau geht nicht weiter..

Seit zwei Wochen passiert gar nichts mehr auf unserer Baustelle. Andere Rohbauten haben uns in dieser Zeit schon aufgeholt und zumindest den Dachstuhl drauf. Wir warten noch immer auf eine Antwort unserer Architektin. Das Rohbauunternehmen mauert woanders und nichts als Ärger, gepaart mit fehlender Organisation und Desinteresse. Leider gibt es in unserem Bautagebuch gerade nicht viel Fröhliches zu berichten.

Eigentlich sollten letzte Woche die letzten Maurerarbeiten am Erdgeschoss abgeschlossen sein und die Decke gegossen werden. Leider starten wir unser Bautagebuch auch in dieser Woche mit Dingen die sein sollten, aber nicht passierten. Wenn man sich so betrachtet, was uns alles versprochen und tatsächlich eingehalten wird, verliert man schnell den Glauben. Seit nunmehr drei Wochen bastelt unser Bauträger am Erdgeschoss herum. Dabei haben wir keinen komplizierten Grundriss. Andere planen bereits ihr Dach auf das zweite Geschoss zu setzen und wir hängen noch immer unten. Unsere zu kurz gemauerte Wand in der Küche, sollte verlängert werden. Anschließend sollten die zwei restlichen Wände gemauert, die Deckenelemente gelegt und gegossen werden. Die Wand in der Küche ist noch immer zu kurz und die anderen Wände stehen auch noch nicht. Nun sagt man uns, dass diese Arbeiten auch nachträglich erledigt werden können.

Nun, gut. Stand Decke hören wir, sie soll Freitag kommen. Dann doch erst am Samstag. Freitag hören wir von unserem Elektriker, dass die Decke nun erst heute, am Montag, kommen wird. Wir lassen uns einfach mal überraschen. Unsere Hoffnung, dass die obere Etage noch bis zum Ende dieser Woche fertiggestellt und dann der Dachstuhl montiert werden könnte, haben wir schon begraben. Unser Bauleiter ist auch in Urlaub. Nächte Woche geht die Rohbaufirma in den Urlaub. Mal schauen, wie der Bau am Ende der Woche aussehen wird.

Immerhin wurde die Decke soweit vorbereitet, dass nun eigentlich nur noch der Beton fehlt. Wirklich zufrieden sind wir zumindest mit unserem Elektriker. Am Freitag haben wir uns mit ihm auf der Baustelle getroffen. Leider musste er seinen wohlverdienten Feierabend wegen uns strecken, da wir nicht rechtzeitig durch den Verkehr zum vereinbarten Termin da waren. Freundlicherweise hat er auf uns gewartet und wir konnten die Anbringung unserer Spots besprechen. Da diese in die Betondecke gebohrt werden, musste diese Entscheidung noch vor dem gießen der Decke getroffen werden. Unser Lichtkonzept sieht nun fünf LED Spots im Flur und sechs in der Küche vor.

Reichlich teuer ein solcher Spot, vor allem wenn es LED sein soll. Einer davon kostet freundliche 71,- €. Zumindest ist das der Endpreis. Leider ist schon das Bohren in eine Betondecke teuer, da der Bohrkopf das nicht lange aushält. 25 Minuten dauert die Installation eines Spots. Egal ob es am Ende ein LED oder Halogen Spot wird. Bohrung, Hohlraumvorbereitung, Leerrohr verlegen, Kabel einziehen und den Spot einsetzen. Bei einem Halogenspot sieht die Welt günstiger aus. Der Endpreis mit Installation und Leuchtmittel liegt bei 31,- €. Der große und somit auch teure Unterscheid ist das Leuchtmittel. 1,50 € bei Halogen und 23,- LED. Die Lebenserwartung und der Verbrauch sind bei LED allerdings auch höher und geringer. Also, länger Leuchten bei weniger Verbrauch. Eine Rechnung lohnt sich, auch wenn es am Anfang erst einmal teuer aussieht.

Wir sind allerdings nicht nur wegen dem Anbringen der Spots mit unserem Elektriker so zufrieden, sondern weil es tatsächlich jemanden auf der Baustelle gibt der mitdenkt. Glücklicherweise hat er einen Fehler bei unserer Küchenplanung festgestellt. Neben der eh viel zu kurz gebauten Wand am Fenster. 0,49 cm statt mindestens 0,60, die man an Tiefe für eine vernünftige Küchenzeile benötigt, ist eine weitere Wand zu kurz. Bei der Küchenplanung haben wir unsere Küchenzeile immer auf 4,73 geplant. So war diese in den ursprünglichen Plänen unserer Architektin eingezeichnet. Nun ist sie aber nur 4,55. Somit müssen wir unsere Küche verkürzen und 0,20 rausnehmen. Glücklicherweise ist sie nur vorbestellt und noch nicht gebaut. Wieder mal ein Fehler unserer Architektin? Ja und Nein. Leider müssen wir ehrlich gestehen, dass wir die Maße falsch abgelesen haben. Die vielen Striche in der Grundrissplanung haben wir leider falsch gedeutet. Glücklicherweise stehen wir selbst damit nicht alleine. Unser Elektriker und die Maurer blicken auch nicht durch die Zeichnungen.

Damit wir nicht völlig die Lust an unserem eigenen Haus verlieren, beschäftigen wir uns mit der Inneneinrichtung. Am Wochenende haben wir dem Musterhauspark in Köln einen Besuch abgestattet. Der Eintritt dort kostet für Erwachsene 3,- € und für Familie (2 Erwachsene) 5,- €. Kinder bis 18 Jahre dürfen umsonst rein. Die Häuser sind alle auf dem modernsten Stand. Nicht nur was die Technik betrifft, sondern auch der Farben, Böden, Fliesen und der gesamten Ausstattung. Ein Besuch lohnt sich. Wir konnten uns dadurch viele Anregungen und Ideen holen. Eine unserer ersten Vorstellungen wurde beim durchstöbern der Häuser über Bord geworfen. Bisher hatten wir verschiedene Oberböden in Betracht gezogen. Nicht nur die Materialien, sondern auch die Farben sollten sich ändern. Nach unserem Besuch in den verschiedenen Häusern haben wir uns von dieser Idee verabschiedet. Unsere jetzige Planung sieht einen Vinylboden in einer Farbe bei sämtlichen Räumen vor. Der Bodenbelag ist robust, kann in Trocken- und Nassräumen gelegt werden und sieht zudem noch sehr edel aus. Und er passt hervorragend auf eine Fußbodenheizung. Alles in einer Farbe macht die Räume sogar noch Größer.

Ein neuer Entscheidungskampf wurde allerdings wieder entfacht. Die Außenfarbe der Fenster. Anfangs haben wir innen weiß und anthrazit außen geplant. Zwischenzeitlich kam die Vorstellung doch wieder auf das klassische weiß zu schwenken, mit teilweise Sprossen im oberen Drittel der Fenster. Da wir eine Stadtvilla bauen, passt im Grunde beides. Hier wird es noch spannend werden bis die endgültige Entscheidung fällt. Zum Glück haben wir ja einen so grottenlahmen Bauträger, dass wir uns in dieser Wahl noch genüsslich zurücklehnen können. Das Bemusterungsprotokoll vom Januar ist eh noch nicht bei uns eingetroffen. Die versprochenen Prospekte vom Bauleiter bei unserem Besuch in der vorigen Woche haben wir auch noch nicht. Von daher sind wir ja völlig entspannt, was die Entscheidungsfindung betrifft.

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