Die Tage werden wieder länger, das Wetter wieder wärmer und uns gibt man immer wieder die Möglichkeit mit dem Kopf zu schütteln. Eigentlich dachten wir, dass wir nun wirklich alles erleben durften, was man im Hausbau so erleben darf. Es gibt aber immer wieder jemanden, der gerne noch einen draufsetzen möchten.
Kleiner Rückblick:
Im Sommer 2012 hatten wir uns intensiv mit unserem Fliesenthema beschäftigt. Da wir sämtliche Fliesen aus der Bemusterung rausgenommen haben, sind wir selbst auf die Suche nach geeigneten Platten gegangen und haben diese in Bonn und in Berlin eingekauft.
Das Verlegen der Fliesen beließen wir in unserem Werkvertrag. Material von uns, Gewerk von der Baufirma. Mit unserer damaligen Fliesenfirma hatten wir so unsere Probleme. Wir haben in einigen Artikel über dieses Drama berichtet.
Kurz erzählt: Die alte Fliesenfirma hatte weder einen Haftgrund noch eine Abdichtung unter die Fliesen gepackt. Zu guter Letzt wurden sie dann noch völlig sinnlos an die Wand geklebt. Nun gut. Unsere Baufirma musste die Fliesen leider noch einmal nachkaufen und der Fliesenleger erhielt einen weiteren Versuch, der ebenfalls in die Hose ging. Also, wieder alles von der Wand. Wieder alles neu gekauft und eine neue Fliesenfirma musste her.
Nach diesem Drama
Eine neue Fliesenfirma hat sich vorgestellt, wurde von uns akzeptiert und von der Baufirma mit dem Verlegen der Fliesen bei uns beauftragt. Wir hatten ein gutes Gefühl, da die Verantwortlichen der Fliesenfirma und der Fliesenleger selbst, einen guten Eindruck auf uns machte. Man achte nun auf die Feinheiten. Von unserer Baufirma beauftragt, nicht von uns. Wie oben erwähnt bleibt das Verlegen der Fliesen in unserem Werkvertrag. Dieses im Hinterkopf behalten.
Die Fliesenfirma legte bei uns los und holte die falsch angebrachten Platten wieder von der Wand. Alles landete im Container, eine riesen Staubwolke zog durch unser Haus und die bereits laufende Lüftungsanlage. Der Staub kam uns noch Wochen später entgegen. Beim nächsten Mal würden wir die Lüftungsanlage einfach abstellen. Hätte man vielleicht auch von anderer Seite darauf kommen können. Nun, gut. Egal.
Bauherrentipp: Bei solchen Arbeiten die vorhandenen Lüftungsanalagen abschalten!
Ein paar Tage später lagen neue Fliesen im Haus und die Arbeiten gingen los. Diesmal wurde abgedichtet, grundiert und sorgfältig gearbeitet. Alles wunderbar, wenn auch ein wenig langsam für unser Gefühl. Egal. Uns war es wichtiger die Fliesen kommen ordentlich an die Wand, auch wenn es länger dauert.
Dann ging´s los
Noch während dem verkleben der Fliesen wurden plötzlich Familienangehörige von uns zum Baumarkt geschickt, irgendwelche Teile zu besorgen, die angeblich von uns weggeworfen worden. Wenn wir dem nicht nachkommen, würde die Baustelle geräumt. Aha! Da waren sie wieder die magischen Worte. Gut! Wir hatten keine Wahl, da wir endlich dieses Thema abschließen wollten. Die Teile wurden von uns nachgekauft. Insgesamt wurde zweimal zum Baumarkt gefahren, weil natürlich das falsche Teil geholt wurde. Am Ende war es sogar noch immer falsch und die Fliesenfirma besorgte es dann doch selbst. Warum eigentlich nicht gleich so?
Im unteren Badezimmer ging es dann gleich weiter: Zwischen die schwarzen Fliesen mit Glitzereffekt wurde braune Fugenfarbe verwendet. Das sah ja mal super aus. Grauenhaft! Warum braun, statt weiß? Keine Ahnung! Als Fensterbrett wurden ebenfalls Fliesen genommen. Mit einer weißen Fuge. Nun, gut! Wir haben unseren Bauleiter bei MH Hausbau angerufen, der sich darum gekümmert hat. Am nächsten Tag war die Fuge so, wie sie von uns gedacht ist, in Weiß.
Dem nicht genug: Im oberen Badezimmer wurden unsere teuren Ast (-Deko) Fliesen gleich mit verfugt. In der groben Verästelung klebt noch heute der Fugenschlamm. Leider sind diese auch HT-Veredelt und man darf leider mit keine Reinigungsmitteln dort ran. Es hilft nur Zahnbürste, Wasser und viel Geduld. Auch dieses haben wir natürlich bemängelt und um Beseitigung gebeten. Mal von der äußerst befremdlichen Antwort von Granito, “dieses sei Baustaub und keineswegs Fugenmasse, die wir beseitigen müssten”, abgesehen, ist das Problem bis heute noch nicht behoben. Obwohl man sich schlau machen und wieder bei uns melden wollte.
Wir erinnern uns zurück. Die neue Fliesenfirma wurde von unserer Baufirma beauftragt. Gewerk bleibt somit im Werkvertrag.
Dann der Hammer
Vor zwei Wochen erhalten wir von unserer Fliesenfirma eine Mail mit einem Anhang und insgesamt drei offen stehenden Rechnungen. Warum wir? Keine Ahnung! Zumindest wurden wir dann auch gleich mal in Frist gesetzt. Nicht schlecht! Allerdings wurden zum einen die Mängel noch immer nicht behoben und zum anderen, was eigentlich ausschlaggebender ist, sind wir nicht der Auftraggeber der Fa. Granito. Das ist unsere Baufirma, der wir innerhalb unseres Werkvertrages die einzelnen Gewerke als Abschlagsrechnung auf ein Treuhandkonto überweisen.
Das Ganze ging von uns per Mail an unsere Baufirma. Auch dort war man ein wenig verwundert, welche Irrwege die Rechnungen zwischen Baufirma und den Subunternehmern gehen. Über die Bauherren!?! Da kann man wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln.