Quantensprung im Hausbau

Dies soll nun weder überheblich noch abgehoben klingen, aber die letzte Woche glich unser Hausbau einem echten Quantensprung. An unserem Erdgeschoss wurde über drei Wochen gesägt und gemauert. Danach passierte fast 2 Wochen rein gar nichts mehr. Nach einem guten Gespräch mit dem Geschäftsführer unserer Baufirma wurde die zweite Etage dafür innerhalb einer Woche fertiggestellt. Aber auch hier holen uns zum wiederholten Male die Fehler unserer Architektin ein.

Unser Bauträger hat tatsächlich Wort gehalten und einen überaus fleißigen Trupp von Maurern auf unsere Baustelle geschickt. Nachdem wir der Entstehung unseres Erdgeschosses im Zeitlupentempo beiwohnen durften, ging es oben ordentlich zügig voran. Am 23. wurden die neuen Steine auf der oberen Etage abgeladen, die Sperrschicht und die erste Steinreihe gesetzt. Von Dienstag bis Freitag wurde gemauert, gesägt und viel Wasser getrunken. Aber am Ende der Woche stand, bis auf ein paar Kleinigkeiten und einem Änderungswunsch von uns, die gesamte obere Etage. Respekt! Heute wird der Rest erledigt. Morgen folgen die Deckenelemente und dann wird der Beton gegossen. Nachdem wir uns letzten Mittwoch mit unserem Bauträger persönlich auf der Baustelle getroffen haben, konnten wir unsere Sorgen und Mängel endlich besprechen und aus der Welt schaffen. Die Problematik mit unserer Architektin wurde endlich verstanden, da mittlerweile scheinbar noch andere Baustellen betroffen sind.

Wenn weiter so Wort gehalten wird, soll nach einer Trockenphase der oberen Decke zügig und ohne große Verzögerung der Dachstuhl errichtet und das Dach eingedeckt werden. Wir stehen zwar solchen Aussagen noch immer kritisch und skeptisch gegenüber, sind nach unserem Gespräch allerdings auch zuversichtlich. Der Abzug bei unserer letzten Abschlagszahlung wurde scheinbar richtig verstanden und wir können hier jedem Bauherrn nur dazu raten. Allerdings mit Vorsicht und vorher nochmals gut darüber nachdenken. Nicht alles liegt in der Schuld der Bauträger.

Diese Maßnahme soll nicht ausgenutzt, sondern wohl überlegt und konsequent durchgeführt werden. Ein Hausbau ging noch nie schneller voran, wenn laufend grundlos Zahlungen verweigert werden, aber es setzt Zeichen. Und zwar dann, wenn der eigene Leidensdruck so hoch ist, weil nichts mehr funktioniert. Bevor Schlimmeres dadurch entsteht, kann die Maßnahme ergriffen werden. Vermeiden Sie dabei allerdings nicht die Kommunikation, sondern sprechen Sie mit den Beteiligten. Wir haben unsere Verweigerung angekündigt, durchgeführt und um ein persönliches Gespräch gebeten. Dabei konnten die bisherigen Unstimmigkeiten beseitigt werden.

Ein kleiner Nachteil ist trotz Treffen mit dem Bauträger allerdings übriggeblieben. Unsere Architektin werden wir nicht los. Ein solches Vorhaben würde noch mehr Zeit in Anspruch nehmen, also bleibt unser Haus in ihren “zittrigen” Händen.

Damit hier nicht der Eindruck entsteht, dass wir grundlos gegen unsere Architektin schimpfen, tragen wir in diesem Blog ein paar Beispiele vor:

Im linken Bild haben wir die Maße der unteren und oberen Fensterbreite eingetragen. Wir denken, dass wir hier nicht gesondert darauf Aufmerksam machen müssen, dass wir sicherlich keine unterschiedlichen Maße der Fenster auf der Hausfrontseite wünschen. Diese wurden von uns symmetrisch übereinander geplant. Im Bild rechts haben wir zwei roten Hilfslinien eingezeichnet. Man erkennt es bereits ohne die Linien. Die obere Ansicht wäre richtig. Unten ist falsch. Die rechte Wand haben wir einem vorigen Blog bereits beschrieben. Dieses ist die berühmte Küchenwand von 0,49 cm Tiefe, statt gewünschter 0,62.

Die vorliegende Ansicht wurde von unserer Architektin erstellt und dort sind oben, wie unten, bodentiefe Fenster vorgesehen und eingezeichnet. Vorgefunden haben wir unten bodentiefe Fenster und oben wurde für Fenster mit einer Brüstung gemauert. Deutlich müssen wir hier erwähnen, dass dies kein Fehler unserer Maurertruppe ist, was man auf den ersten Blick vielleicht vermuten könnte. Auf den Grundrisszeichnungen, mit denen die Maurer die Steine setzen, ist eine Brüstung eingezeichnet. Somit ein “normales” Fenster. Dieses wurde korrekt gemauert, wie von der Architektin vorgegeben. Allerdings hat sie in ihren eigenen Ansichtszeichnungen die Fenster als bodentief gesetzt. So, wie es von uns auch gewünscht war.

Leider müssen wir mittlerweile feststellen, dass hier wohl enorme Wissenslücken oder besser gesagt, eine völlige Lustlosigkeit vorherrscht. Sonst können wir uns solche Flüchtigkeitsfehler nicht mehr erklären. Selbst der Bauträger ist mittlerweile ratlos über seine externe Architektin.

Auch diesen Fehler konnten wir glücklicherweise rechtzeitig abwenden, da wir sehr häufig auf der Baustelle sind. Nachdem wir die Maurer darin beruhigen konnten, dass wir sie dafür nicht verantwortlich machen, wurde nach einem kollektiven Kopfschütteln über besagte Fachkraft der Fehler behoben. Die Fenster sind nun oben, wie unten bodentief.

Aber auch in diesem Blogeintrag können wir über positive Dinge berichten. Unsere Bemusterung schreitet voran. Bei unserem Ortstermin auf unserer Baustelle konnten wir mit dem Bauträger die Fenster bestimmen. Für die Eingangstüre erhalten wir in Kürze einen Katalog und in der zweiten Augusthälfte geht es in die Badausstellung. Da wir von sämtlichen Fliesen auf dem Fußboden abgekommen sind, wird uns ein entsprechender Betrag gutgeschrieben und wir können uns selbst um den Oberboden kümmern.

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