Nibe F 750 geht offiziell in Betrieb

Unsere Abluftwärmeanlage, die Nibe F750, wurde nun offiziell von einem Servicetechniker der Firma Nibe in Betrieb genommen. Die ersten guten Erfahrungen, die wir mit der Anlage machen konnten, bestätigen sich nun nachdem die Anlage im Betriebsmodus fährt.

Die bisherigen Einstellungen der Pumpe entsprachen den Werkseinstellungen. Dadurch hatten wir in den letzten Wochen, vor dem Besuch des Servicetechnikers, störend hörbare Luftströme im Haus und lautes brummen in der Anlage. Wir haben in unserem vergangenen Artikel “Erfahrung mit der Nibe F750“darüber berichtet.

Nachdem die Wärmepumpe und das Lüftungssystem nun korrekt auf unser Haus (Fläche und Volumen) und unser Wohlfühlempfinden eingestellt wurde, nehmen auch die Geräusche wieder ab. Leider wurde bei der Installation kein besonders großer Wert auf die Akustik in manchen Bereichen gelegt, was uns noch immer Strömungsgeräusche beschert. Aber die Anlage läuft nun wesentlich ruhiger als in den Letzen Wochen zuvor.

Bauherrentipp: Achten Sie während der Installation unbedingt darauf, wie und wo das Rohrsystem verlegt wird. Dabei kann leider sehr viel falsch gemacht werden, was nicht sein muss. Wenn die Anlage einmal verbaut ist, können ohne erheblichen Aufwand keine Änderungen mehr vorgenommen werden. Das System verschwindet zum Großteil unter dem Estrich oder hinter den Trockenbauwänden.

Nach Aussage unseres Servicetechnikers von Nibe müssen diese Luftströmungsgeräusche nicht sein.

Wie wird die Wohlfühltemperatur in einer Abluft-/Wärmepumpe eingestellt?

Vorweg: Unsere Abluft-/Wärmepumpe läuft neben der gesamten Elektrik über unser Hausbaus System. Dazu befinden sich in den Räumen Funkthermostate über die wir unsere Temperatur in Grad einstellen können. Nun arbeiten die Ventile einer Fußbodenheizung nach einem simplen Prinzip. Ventil auf oder zu. Geregelt wird die Wärme somit in der Anlage durch die sogenannte Vorlauftemperatur. Diese ist die Temperatur des Heizwassers, welches z. B. den Heizkörpern oder einer Fußbodenheizung zugeführt wird.

Damit wir nun die Gradzahlen in unserem Bussystem einstellen und diese auch tatsächlich (annähernd) in den Räumen wiederempfinden, muss diese Vorlauftemperatur ermittelt und eingestellt werden. Einfach ausgedrückt: Eine Wohlfühltemperatur muss definiert werden! Danach richtet sich der Rest der Anlage.

Nun gibt es verschiedene Weg und noch mehr schöner Anleitungen im Netz, wie so etwas gemacht wird und was nicht alles berücksichtigt werden muss. Leider sind diese häufig mit Fachbegriffen, tollen Raumklimakurven, mathematischen Formel usw. übersät. Daher hier ganz einfach:

Unsere Anleitungsempfehlung: Suchen Sie sich zunächst einen Heizungsfachmann Ihres Vertrauens und lassen sich von ihm die Heizungsanlage von Grund her einstellen. Sinnvollerweise nehmen Sie einen Servicepartner vom Hersteller Ihrer Anlage. Als nächstes definieren Sie einen Referenzraum. Oftmals bietet sich dazu das Bad an. In diesem Raum drehen Sie das Thermostat auf Anschlag und belassen es dort. In unserem Falle steht dieses im Bad auf 30 Grad. Anschließend erhöhen Sie an der Anlage jeden Tag die Vorlauftemperatur so lange um ein Grad, bis Sie eine Wohlfühltemperatur im Bad feststellen. Dazu stellen Sie sich jeden Tag um die gleiche Uhrzeit in den Raum, damit Sie einen guten Vergleich haben. Sobald Sie sich wohlfühlen, stimmt die Vorlauftemperatur und die Einstellung ist abgeschlossen. Alles Weitere können Sie anschließend über die Raumthermostate einstellen.

Um Geld und Energie zu sparen, lassen Sie die Anlage einfach laufen. Zeitintervalle, in denen die Temperatur laufend abgesenkt und wieder gesteigert wird, machen bei den heutigen, modernen Anlagen wenig Sinn. Es wird zu viel Energie benötigt, um die Anlage wieder auf Wohlfühltemperatur zu bringen. Wenn Sie unter der Woche wenig zu Hause sind (nur in den Abendstunden), empfiehlt sich höchstens die Anlage am Wochenende um ein bis zwei Grad in der Vorlauftemperatur zu erhöhen.

Wenn Sie natürlich im Urlaub sind, dann hinterlegen Sie eine Abwesenheitssimulation und fahren die Anlage auf den kleinstmöglichen Betrieb. Schalten Sie die Anlage aber nie komplett aus, da sonst Frostschäden- oder Verschlammung drohen.

Brauchwasser

Wo Geld gespart werden kann, ist beim Brauchwasser. Damit der Warmwasserkessel nicht laufend auf Temperatur gehalten werden muss, empfiehlt sich der Einbau einer Umwälzpumpe. Auch bei älteren Anlagen kann dieses nachgerüstet werden. Zu bestimmten Uhrzeiten wird Warmwasser zum Duschen, Waschen, etc. im Kessel aufgeheizt und durch die Leitungen gepumpt. Die Zeiten werden an der Umwälzpumpe mit einer Zeitschaltuhr eingestellt. Über das Jahr gesehen, kann damit richtig viel Geld gespart werden.

Automatische Be- und Entlüftung

Die gesamte Lüftungsanlage wurde ebenfalls auf unser Haus eingestellt. Dazu wird eine Lüftungstauschrate ermittelt und in der Anlage hinterlegt. Bei uns hat diese Rate einen Wert von 1,5. Bedeutet: Der Austausch von verbrauchter und frischer Luft findet in einer Stunde 1,5 Mal statt. Einfach ausgedrückt: Schöne und saubere Luft!

Zum Einstellen der Luftmenge, werden Messinstrumente genutzt, die den korrekten Austausch an Luft im Haus nach Größe und Volumen des Gebäudes ermittelt und in der Anlage hinterlegt. Gemessen wird an den Auslässen. Da die heutigen Gebäude nach den neuen Energieverordungen dicht gebaut sind, muss für eine Luftzyrkulation gesorgt werden. Dies geschieht durch eine Be- und Entlüftungsanlage, welche in unserer Heizungsanlage durch ein Zusatzmodul integriert ist. Zusätzlich haben wir uns beim Bau für eine Wärmerückgewinnung entschieden.

Wärmerückgewinnung

Unsere Abluft-/Wärmepumpe Nibe F750 nutzt jede im Haus vorhandene Energie um Wärme zu produzieren. Dazu wird aus den sogenannten Nutzräumen wie Küche, Bad, HWR und WC die Luft abgesaugt (Abluft). Bevor die dort vorhandene warme Luft aus dem Gebäude entweicht, wird ihr ein Großteil der enthaltenen Wärmeenergie entzogen und zurück zur Anlage geführt. Das Rohrverteilsystem wurde in den vorgenannten Räumen um entsprechende Deckenauslässe erweitert, die dort die Luft ansaugen. Genutzt wird dafür wirklich jede Wärmequelle. Die vorhandene verbrauchte Luft mit ihrer Restwärme, die Körperwärme der anwesenden Personen, die Ablauft vom Wäschetrockner, oder die warmen Dämpfe beim Baden oder Duschen.

Damit die Luft sauber bleibt, sind in den Ansaugstutzen und in der Anlage selbst Filter eingesetzt. Diese müssen alle paar Wochen gereinigt werden. Um sie ordentlich säubern zu können sie unter klarem Wasser ausgespült werden. Anschließend sollte beim wieder einsetzen darauf geachtet werden, dass jeder Filter in seine ursprüngliche Öffnung kommt.

Fenster auf im Sommer?

Gar kein Problem. Auch darüber wird viel geschrieben und gefragt. „Dürfen bei den modernen Lüftungssystemen noch die Fenster geöffnet werden?“ “Aber sicher das!”, so unser Servicetechniker von Nibe. “Vor allem im Sommer möchte doch jeder die Gerüche von frisch gemähten Rasen, die warme Sommerluft usw. auch im Haus genießen können.” Wer ein Haus mit Garten hat, oder eine Dachterrasse usw. möchte doch zudem von innen nach außen wechseln können, ohne laufend die Fenster wieder schließen zu müssen.

 Bis zu einem Temperaturunterschied, zwischen innen und außen, von 5 Grad haben heutige Anlagen kein Problem damit. Also, Fenster auf im Sommer, welcher jetzt wirklich gerne kommen darf.

Im nächsten Artikel berichten wir über unseren Blower-Door-Test (Luftdichtigkeitsprüfung)

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