Hausaufgaben für Strom und Wasser

Wir erledigen die nächsten Hausaufgaben auf dem Grundstück. Baustrom und -wasser müssen her. Am Grundstück treffen wir auf unseren zukünftigen Elektriker, mit dem wir zusammen für den Baustrom sorgen wollen. Auf unserem Spaziergang die Straße rauf und runter, finden wir zwei Stromverteiler ganz in der Nähe. Der eine steht auf der gegenüberliegenden Straßenseite, der andere steht in der Parallelstraße, welche allerdings von unserem künftigen Garten quer durch ein unbebautes Grundstück schnell erreichbar wäre.

Nächste Möglichkeit ist den Baustrom von einem der zuvor genannten Stromkästen zu holen. Vom Fachmann werden wir wie folgt aufgeklärt:

Der erste Stromkasten scheidet direkt aus, da dieser durch seine Lage auf der anderen Straßenseite ungünstig sei. Wir müssten über jede Grundstückseinfahrt und über die Straße bis zum Bauplatz Kabelbrücken bauen. Wenn wir richtig gezählt haben, wären das 11 Kabelbrücken. Sehr aufwendig und zu teuer.

Der nächste Stromkasten, unterhalb von unserm Grundstück, würde so richtig teuer werden. Eine kleine Rechnung: Vom Stromkasten bis zum Bauplatz sind es ca. 60 Meter. Mit den erforderlichen Anschlussreserven kommen wir schnell auf 70 Meter. Ein Kabel bei dieser Länge muss vom Querschnitt so dimensioniert werden, dass diese knappe 70 Meter bei etwa 1.000,- Euro liegen würden. Nein!

Bleibt die dritte Möglichkeit. Beim Stromversorger einen Antrag auf Neuanschluss mit Baustrom stellen. Und jetzt wird es interessant: Dieser Antrag muss von einem Elektriker (unserem) vorbereitet ausgefüllt werden und wird anschließend vom Bauherr (uns) an den Stromversorger geschickt. Von dort kommt ein Angebot, welches wiederum von uns angenommen und gegengezeichnet werden soll. Zum guten Schluss sollte dabei eine Bestätigung über den Neuanschluss und Baustrom erfolgen.

So ginge es dann weiter: Der Stromversorger beauftragt von sich aus eine Elektrobaufirma, die Befähigt ist, solche Arbeiten durchführen zu dürfen. Diese schickt, nachdem sie die Bestätigung für den Neuanschluss erhalten hat, einen Auftrag an ein Tiefbauunternehmen. Dieses buddelt ein Loch in die Straße. Anschließend erscheint das Elektrobauunternehmen und setzt eine Abzweigung auf das Hauptstromkabel in der Straße. Gleichzeitig muss vom Elektriker unserer Baufirma eine sogenannte Stromsäule (also ein Stromkasten) gesetzt werden, an dem dann der Baustromkasten samt -zähler angeschlossen wird.

Ne, was kompliziert und sicherlich teuer. Elektrobauunternehmen, Tiefbauunternehmen, Stromsäule, Baustromkasten und -zähler. Dies alles nur für den Baustrom. Wenn am Ende der Bau soweit Abschließbar ist, geht alles wieder von vorne los. Dann wird der Baustromkasten abgebaut, die Stromsäule ebenfalls und das Kabel von dort ins Haus gezogen. So weit so gut. Allerdings muss dann wieder ein Tiefbauunternehmen her, der nochmals die Straße aufreißt. Dort müssen noch die Anschlüsse für Wasser, Telekom und Kanal hin.

Auf den Kostenvoranschlag für das erste Mal Straße aufreißen sind wir gespannt.

Für uns stellen sich nun ziemlich genau drei Möglichkeiten an den Baustrom zu kommen. Wir können die Nachbarn fragen und ihnen den Betrag zahlen, der von uns verbraucht wird. Wäre eine gute und äußerst preiswerte Lösung. Wir kennen allerdings nur eine Nachbarin und dort möchten wir nicht unbedingt den Strom anzapfen. Die Gründe dafür werden noch klar. Ansonsten möchten wir uns bei den weiteren Nachbarn nicht gleich mit der Kabeltrommel unter dem Arm vorstellen.

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