Gleich nach Pfingsten sollten die Fundamente gezogen und anschließend die Bodenplatte gegossen werden. Es kommt allerdings wiedererwartend anders als man denkt. Die Erdarbeiten waren abgeschlossen, der Bauplatz vorbereitet und die neue Erde verdichtet. Nun sollte der Vermesser die Feinabsteckung durchführen, damit die Fundamentgräben an die richtige Stelle gebuddelt werden. Dieser Plan sah allerdings anders aus, als vorgegeben.

Von unseren Erdarbeitern kam die freudige Nachricht, dass die Vorbereitungen für den Bauplatz abgeschlossen sind. Der nächste Schritt wäre daher dem Vermesser den Auftrag für die Feinabsteckung zu erteilen. Glücklicherweise konnten wir noch einen kurzfristigen Termin vor dem Pfingstwochenende bekommen. Sogar unser Erdarbeiter setzte sich noch am Samstag in seinen Bagger und zog uns die Fundamentgräben. Alles bereit für die Bodenplatte.

Pfingsten ist rum und die Freude über die Bodenplatte ebenfalls. Per Mail bekommen wir heute Vormittag vom Vermessungsbüro den Feinabsteckungsplan von unserem Grundstück und dem Bauplatz.

Falsch! Das Gebäude steht an falscher Stelle. Der Plan wurde völlig Seitenverkehr umgesetzt und das Haus steht nun an falscher Stelle. Also, bitte Fr. S. Sie müssen ihren Job schon ernster nehmen und ordentlich vermessen. Wir werden diesbezüglich über eine Abmahnung nachdenken, und eine etwaige Kündigung in Betracht ziehen. So geht das nicht.. Fr. S.. Statt sich laufend mit der Senkrechten die Zeit zu vertreiben, hätten Sie auch mal in der Waagerechten kontrollieren müssen. Spaß beiseite. Bevor nun Gedanken aufkommen, dass unserem Bauträger der Fehler aufgefallen wäre, oder gar unserer Architektin. Nein, natürlich nicht. Uns ist es aufgefallen.

Um den Schaden abzuwenden, haben wir sofort bei unserem Bauträger angerufen und alles gestoppt. Der hat sich wiederum sofort mit dem Vermessungsbüro in Verbindung gesetzt. Dort ist man bereits von selbst hinter den Fehler gekommen. Die Lage des Hauses ist falsch und steht nicht in Übereinstimmung mit der Baugenehmigung. Was bei einer Kontrolle passiert wäre, mögen wir uns gar nicht ausdenken wollen. Die Konsequenz lautet nun, dass die gesamte Absteckung neu gemacht werden muss und sich alles wieder nach hinten verschiebt. Dabei allein bleibt es nicht. Da sich der Plattfuß bereits schon vor den Erdarbeiten eingeschlichen hat, müssen nun auch die bereits ausgehobenen Fundamentgräben zugeschüttet, der Bauplatz neu vorbereitet, neue Erde aufgefüllt und wieder verdichtet werden.

Unser Baustrom ist auch noch nicht angeschlossen: Laut unserem Stromversorger sollte der Antrag für einen Neuanschluss zwischen zwei und drei Wochen beanspruchen. Wir sind bereits in Woche vier angekommen und wir haben bisher noch nicht einmal etwas von dort gehört. Im Augenblick alles noch nicht so tragisch. Der Bagger läuft auch ohne Strom.