Decke fertig und nix geht mehr

Unsere Decke wurde nun nach mehreren Terminverschiebungen und einer Bauzeit von über drei Wochen für nur EINE Etage endlich gegossen. Wir beglückwünschen uns, unseren Bauträger und die Rohbau Firma für diese rasante Bauphase. Rechnungen kommen auch sehr schnell hinterher, obwohl die Arbeiten nur teilweise beendet sind. Nach dieser atemraubenden Tätigkeit geht unsere Rohbaufirma für die nächsten drei Wochen in den wohlverdienten Urlaub.

Wir haben noch die Worte unseres Bauträgers in den Ohren, als unsere Architektin drei Monate für unsere Baugenehmigung brauchte. “Sie ziehen pünktlich ein.” Unsere Wohnung haben wir zu Ende Oktober in DIESEM Jahr verkauft und dort müssen wir logischerweise ausziehen. Nach dem sogenannten Spatenstich, bei uns die Bodenplatte, beträgt die vertraglich zugesichert Bauzeit sechs Monate. Für uns würde es bedeuten, dass wir Mitte Dezember 2012 einziehen können. Das ist allerdings die Zeitrechnung NACH unserer Architektin mit ihren hilflosen Versuchen eine Baugenehmigung zu bekommen (Nachzulesen in unserem Bautagebuch in der Rubrik “Der Bauantrag”). Der Werkvertrag, die Finanzierung, der Kauf des Grundstückes und die dortigen Vorbereitung, sowie Verkauf der Wohnung und Start der Bauphase wurde allerdings so geplant, dass wenn das Wetter mitspielt, die Bodenplatte im März kommen sollte. Auch darüber haben wir bereits berichtet. Wetter hat mitgespielt.

Die Bodenplatte kam dann mit einiger Verspätung erst Mitte Juni 2012, statt März. Unsere Hoffnungen wurden wieder geweckt, als wir am 19.06.2012 endlich diesen Anblick geboten bekamen. Der Start unseres Rohbaus. Mit den großen Steinen wurde eine Lage nach der anderen aufeinander gemauert und schon stand das Erdgeschoss. Was fehlte waren die Zwischenwände und die erste Decke.

Kaum standen die Außen- und statisch relevanten Wände wurde das Treffen mit unserem Elektroinstallateur vereinbart, damit wir die Spots unter der Decke verteilen konnten. Im letzten Artikel haben wir bereits davon berichtet. Auch, dass wir die Rohbaufirma, unseren Bauträger und die Architektin auf die viel zu kurz gemauerte Wand in der Küche aufmerksam gemacht haben. Nochmals zur Erinnerung: Unsere Planung sieht eine Küche mit einer Tiefe von 0,58 cm. vor. Wie jede normale Küche auch. Unsere Architektin war ja mal wieder der Meinung ihre eigene Innovation einzubringen und diese auf 0,49 cm verkürzte. Nun gut.

Dann endlich war es soweit. Nachdem die Decke erst am 05.07., dann am 06ten, anschließend am 07ten und letzten Endes doch endlich am 09.07. gegossen wurde, steht nun wieder alles still. Klar, solche Dinge brauchen auch Zeit. Der Beton muss trocknen usw. Wir reden auch nicht über die Phasen in denen ein Bau trocknen muss. Auch, dass unsere Rohbaufirma auf drei Baustellen gleichzeitig herumturnt und ab dem 14.07. für die nächsten drei Wochen in den wohlverdienten Urlaub geht. Darüber sprechen wir gar nicht mehr. An solche, völlig verplanten, Zustände haben wir uns mittlerweile gewöhnt.

Leider haben wir keine Möglichkeit diese rasante Bauphase in einem Zeitraffer darzustellen. Der Betrachter würde denken, unsere Kamera wäre eingefroren. Oder er selbst eingeschlafen. Das Ganze im Text: Beginn der Rohbauarbeiten am Erdgeschoss war der 19.06.2012. Die Decke wurde am 09.07. gegossen. Das Bild ist vom 11.07. Dies sind 19 Arbeitstage (Samstag inkl.) für eine Etage die keinerlei Besonderheiten in sich birgt. DAS nennt man Tempo.

Nachtrag 1: Unsere Architektin hat sich noch immer nicht gemeldet. Weder wegen der bereits mehrfach angesprochenen fehlenden Wasserleitung im Hauswirtschaftsraum im Obergeschoss. Auch nicht wegen der zu kurz gemauerten Wand in der Küche (EG).

Nachtrag 2: “Sie ziehen pünktlich ein”, war wohl für jemand anderen bestimmt. Dass dieser Zeitplan überhaupt nicht einzuhalten ist, wissen wir. Warum gerade wir eine solche Architektin bekommen und uns solche Versprechungen gemacht werden, wissen wir nicht. Warum es überhaupt nicht mehr weiter geht und über drei Wochen ins Land ziehen um eine einzige Etage zu mauern, wissen wir auch nicht.

Nachtrag 3: Am 11.07. erreicht uns die Rechnung unseres Bauträgers über den Abschluss der Fertigstellung Erdgeschoss mit Zwischendecke. Es fehlt eine Zwischenwand, die Änderung der Küchenwand und sonstige Mängelbeseitigung.

Wir ernennen unser Baustelle zum Katastrophengebiet.

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