Anforderungen ans Haus

Ein kleines Wort mit sehr großen Auswirkungen. Die Anforderungen welche an das neue Eigenheim gestellt werden, umspannen den gesamten Hausbau. Kleines Grundstück, großes Grundstück? Mit Keller, oder nur die Bodenplatte? Satteldach, Pultdach oder doch die Stadtvilla? Wie viel Quadratmeter sollen es werden. Separate Küche oder offener Wohnraum?

In letzter Instanz ganz klar. Individuelle Entscheidung nach persönlichen Präferenzen.

Schaut man sich allerdings die heutigen Bauweisen einmal genauer an, sollte sich jeder ein paar Minuten die Zeit nehmen, um doch genauer darüber nachzudenken. Der klassische Weg von Keller bis ausgebautem Dachgeschoss um möglichst viel Wohnraum und Staufläche zu bekommen, muss nicht immer der Richtige sein. Vielmehr kommt es unter anderem auch darauf an, nach welchem Energiestandard gebaut wird. Die altbekannte Ölheizung sucht natürlich nach einem Keller, indem der Tank untergebracht wird. Wer sich allerdings unabhängig machen möchte und Umweltbewusst baut, muss diesen nicht mehr haben. Die gesamte Gebäudetechnik ist heutzutage so klein, dass sie in einen 12 qm² großen Hauswirtschaftsraum nebst Vorratsspeicher und Waschküche passen. Weitere Staumöglichkeiten lassen sich unter der Treppe, im Dachgeschoss oder im Außenbereich (Garage, Gartenhaus, etc.) schaffen.

Wozu also heutzutage ein Keller? Wegen der Dämmung? Ein Haus ohne Keller ist immer Feucht? Weit gefehlt.

Heutige Bodenplatten nehmen es an Dichte und Möglichkeit der Dämmung locker mit jedem Keller auf. Zudem in vielen Gebieten gar kein herkömmlicher Keller gebaut werden kann, sondern in einer sogenannten weißen Wanne errichtet wird. Wer in hochwassergefährdeten Gebieten baut, sollte sich bei den wasserwirtschaftlichen Dienststellen nach den Höchstständen erkundigen und sein Bauvorhaben auf den höchstmöglichen Wasser-Ernstfall abstimmen. Für den einen oder anderen Bauherrn kann dies bedeuten, dass sein Keller als Abdichtungswanne gebaut werden muss. Der Bau einer solchen weißen Wanne ist nicht unproblematisch, weil der Bauunternehmer sehr exakt arbeiten muss, was höhere Kosten abverlangt. In der Kalkulation sollte man mit ca. 1/3 höherer Kosten, als bei einer herkömmlichen Bauweise rechnen. Dies ist kein hundertprozentiger Wert und sollte für den eigenen Bau selbst ermittelt werden. Aufgrund unserer Planung, haben wir auf einen Keller verzichtet.

Nachdem wir die Kellerfrage geklärt hatten, kam die Haustypfrage. Für einen besseren Überblick suchten wir verschiedene Musterhausparks in unserer Umgebung auf. Um ein Gefühl für die verschiedenen Haustypen und deren Platzangebot zu bekommen ist es gleich, ob Fertighaus- oder Massivhausparks. Kataloge haben wir auch gewälzt, konnten aber den persönlichen Eindruck in den Räumen selbst nicht ersetzen. Daher unsere Empfehlung sich in die Häuser zu begeben. Ein Hochglanzkatalog bietet kein Raumgefühl und die Häuser sehen in Wirklichkeit oftmals ganz anders aus. Unsere Vorzüge schossen sich sehr schnell auf ein Pultdachhaus oder einer Stadtvilla ein. Beim Durchfahren der umliegenden Neubaugebiete mussten wir jedoch feststellen, dass jedes vierte Haus ein Pultdachhaus und jedes dritte eine Stadtvilla ist. Auch in unserem Ort stehen sehr viele von diesen Haustypen herum.

Die vorerst letzten Hauptüberlegungen an unsere Anforderungen lagen im Umweltbewusstsein. Welche heutigen Energiestandards von EnEV bis zum Kfw-55 Haus wollen wir verwirklichen. Hier liegt neben dem Preisunterschied auch der Verzicht von Wünschen. Durch eine sogenannte Energieampel, die entscheidet in welchem Effizienzhaus wir uns befinden, wird unter anderem über Menge und Größe der verbauten Fenster entschieden. Dies ist nur ein Beispiel. Aber dazu im Folgenden mehr.

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