Sorgt mit einem Grundstückscheck für ein gutes Fundament

Bauland ist knapp und teuer. Wenn Ihr nicht gerade in Omas Garten bauen könnt, seit Ihr auf ausgeschriebene Baugrundstücke angewiesen. Ein Haus ist nicht auf Sand gebaut, sondern bedarf eines guten Fundaments und das gestützt auf einem geeigneten Baugrund. Der muss optimal vorbereitet sein durch die beste Gründung für Euren Bauplatz. Vor jedem Hausbau steht somit ein Baugrundgutachten an.

In einem solchen Gutachten wird geklärt, wie der Untergrund aufgebaut ist oder ob er Überraschungen bereithält. Viele Gemeinden geben inzwischen Neubaugebiete aus, deren Bodenqualität durch weiche Böden oder Grundwasser beeinträchtigt sein kann. Denkt einmal an den schiefen Turm von Pisa, und Ihr wisst, was Ihr nicht haben wollt.

Hinweis: Diese Unterlagen benötigen Sie:

> Auszug aus der Flurkarte (Liegt Ihnen diese nicht vor, kann sie beim Landesamt für Vermessung und Geoinformation erworben werden, siehe Abbildung 2.)

> Skizze (Lageplan mit eingezeichneten Gebäuden und Baugrenzen)

> Grundrisse und Schnitte, wenn diese bereits vorhanden sind

> Erlaubnis des Eigentümers, sollten Sie noch nicht Eigentümer des Grundstücks sein


Neben der Tragfähigkeit des Bodens ist es interessant zu wissen, was in Eurem Boden liegt. Fliegerbomben, archäologische Funde, Altlasten und unterirdische Flüsse können Träume schnell zum Platzen bringen. Um diesen Dingen aus dem Weg zu gehen, gehört zu jeder guten Bauplanung der Blick in den Untergrund.

Ein Baugrundgutachten liegt nicht nur in Eurem eigenen Interesse, sondern wird heutzutage auch von den Baufirmen verlangt. Für die Erstellung eines solchen Gutachtens benötigt Ihr einige Unterlagen, die Ihr von Eurer Gemeinde bekommen. Weitere Informationen findet Ihr auf Geoportalseiten (siehe Abbildung 2)

Zunächst wird untersucht, ob der Baugrund natürlich gewachsen oder irgendwann aufgeschüttet wurde. Aufgeschüttetes Erdreich ist häufig über Jahre nicht ausreichend verdichtet worden. Das bedeutet, dass der Baugrund nachgeben kann, wenn er mit einem schweren Baukörper belastet wird. Aber selbst natürliche Böden können ihre Tücken haben. Sind sie wasser- oder moorhaltig, ist es um ihre Tragfähigkeit schlecht bestellt. Und sogar ein Grundstück mit extrem hartem Felsboden bietet Potenzial für Probleme.

Tipp: Im Werkvertrag findet sich häufig ein Vermerk, der sich auf die Bodenplatte bezieht. In der Regel ist sie, unter bestimmten Voraussetzungen, im Preis inbegriffen. Hierbei gibt es allerdings einiges zu beachten.

Die angesprochenen Voraussetzungen sind ideale Bodenbedingungen. Solche liegen meistens nicht vor und es muss nachgebessert werden. Die richtige Gründung (Bauplatzvorbereitung) muss hergestellt werden. Dazu werden große Teile an Erdreich beseitigt, neu verfüllt und verdichtet. In welchem Umfang dies geschehen muss, zeigt ein entsprechendes Bodengutachten. Die Herstellung dieser idealen Bodenbedingungen geht zulasten des Bauherrn und fällt in den Kostenapparat der Baunebenkosten.

Das Baugrundgutachten geht in den meisten Verträgen zulasten der Bauherren. Ihr solltet Euch daher zeitnah darum kümmern und das Ergebnis umgehend an die Baufirma schicken. Aufgrund dieses Gutachtens werden die weiteren Maßnahmen geplant.

Die einzelnen Bundesländer geben Geoinformationen zur Lage Eures Grundstücks ab. Über entsprechende Portale der Länder könnt Ihr diese abrufen und einsehen. Neben dem Lageplan sind dort teilweise sogar die aktuellen Grundstückspreise nach Quadratmetern hinterlegt.

Einige der Portale liefern Euch einen tiefen Einblick in die Geschichte Eures neuen Wohnortes. Neben historischen Karteninformationen werden Euch digitale Landschaftsmodelle oder gar topografische Karten angeboten. Es lohnt sich daher schon vor dem Kauf des Grundstücks ein Blick auf das jeweilige Geoportal.

Ihr wisst nun, dass die Bebaubarkeit Eures Grundstücks von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Viele davon könnt Ihr als Bauherr zu besonderen Aufwendungen zwingen. Diese können sich zudem beachtlich im Baupreis niederschlagen. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, solltet Ihr dem Baugrund besondere Aufmerksamkeit widmen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert